Virtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Karrierepfeile, Karrierewege, Karrierestufen

Prozesse der Feldkompetenzentwicklung im Projektmanagement, Stufen des Organisationslernens.

10.15. Voraussetzungen schaffen für die Feldkompetenz für interkulturelle Projekte und das interkulturelle Projektmanagement.

Die Feldkompetenz für interkulturelle Projekte und das interkulturelle Projektmanagement wird in Projekten entwickelt, in welchen sich die Organisation oder Teile davon in "fremde" Projekte so einbringen, dass sie die Gesamtorganisation der anderen Kultur unterordnen bzw. sich an die andere Kultur anpassen (dürfen, können, müssen). Oder aber: In eigene Projekte werden andere Organisation aus anderen Kulturen so einbezogen, dass sie ihre Eigenheiten, Eigenständigkeiten, Eigenwilligkeiten und Eigengesetzlichkeiten beibehalten (können, dürfen, müssen).

Es kommt also darauf an:

1. zu verstehen, anzuerkennen und zu beachten, wie sich die anderen Organisationen und ihre Vertreter im Projekt verhalten (können, wollen, dürfen, müssen),
2. entscheidungsfähig zu werden und zu bleiben (nach den eigenen Vorstellungen) unter Beachtung der Regeln, Spielregeln, Usancen, Gewohnheiten, Gesetzen, Interessen und Erwartungen der anderen Organisationen und deren Vertreter,
3. ein gemeinsames Handeln im Rahmen des Projekts innerhalb der Gültigkeit der jeweiligen Kulturen der beteiligten Organisationen zu erreichen, zu sichern und zu erhalten,
4. die Quellen von Missverständnissen, Konflikten und Machtkämpfen frühzeitig zu erkennen und zu schwächen,
5. die unvorhersehbaren, jedoch zu erwartenden Störungen und Krisen frühzeitig aufzunehmen und ein gemeinsames Handeln zu bewahren,
6. die eigenen Grenzen und Begrenzungen für Sitte, Ethik, Moral, Anstand und Umgangsformen einzuhalten.

In der Regel besteht das Projektmanagement aus Personen, die den unterschiedlichen Kulturkreisen der beteiligten Organisationen angehören. Die Entwicklung der Feldkompetenz für interkulturelle Projekte und das interkulturelle Projektmanagement beginnt dort und dann, wenn die Arbeitsfähigkeit des (interkulturellen) Projektteams bzw. der (interkulturellen) Projektorganisation hergestellt ist.

Bei organisationsübergreifenden Projekten mit mehreren beteiligten Organisationen wird die Feldkompetenz entwickelt für:

1. die Mitarbeit (der Organisation!) im organisationsübergreifenden Projekt,
2. die Gleichzeitigkeit der Vertretung von eigenen Interessen und der Erfüllung der Verpflichtungen zum Projektfortschritt des gemeinsamen Projekts,
3. die Art und Weise der Regelungen und Steuerungen des organisationsübergreifenden Projektes und die daraus folgenden Eingriffe in die Regelprozesse, Führungs- und Leistungsprozesse der beteiligten Organisationen,
4. die Sicherstellung der Entscheidungsfähigkeit, Handlungsfähigkeit und Außenvertretung des organisationsübergreifenden Projekts durch eine einzige Person.

Verortung der Voraussetzungen für die Feldkompetenzentwicklung für die Professionalität des interkulturellen Projektmanagements:

Zu den zu schaffenden Voraussetzungen zur Feldkompetenz für interkulturelle Projekte und das interkulturelle Projektmanagement gehören:

1. Vereinbarungen über die gültigen Begrifflichkeiten, ...mehr dazu.
2. Vereinbarungen über das gültige Recht, ...mehr dazu.
3. Vereinbarungen über die AKV Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen für die Personen, die in den Projekten bestimmte Rollen und Funktionen übernehmen, ...mehr dazu.

Entscheidend für die Feldkompetenz sind also die Art und Weise der Organisation von Verantwortung, Führung, Leistung, Regelung und Steuerung des interkulturellen Projekts.

Die AKV (Aufgaben, Kompetenzen und Verantwortungen) der Feldkompetenz für die Professionalität des Projektmanagements der Organisationen für interkulturelle Projekte können nach dem HCPM-Prozess (Musterprojektprofile, Organisation des HCPM-Prozesses) festgelegt werden. Die Spezialitäten und andere Schwerpunkte sowie die Begrenzungen wie z.B. die "Stabübergaben" sollten stets deutlich gemacht werden (Beispiele zur Auswahl).