HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Karrierepfeile, Karrierewege, Karrierestufen




Worum geht es beim Kontext: "Karrierewege (Karrierestrahl)"?

Der Kontext ist entstanden in den Auseinandersetzungen über die Klärungen der Vorstellungen, was eigentlich gemeint, verstanden, erwartet und angestrebt wird, wenn etwas getan wurde oder werden sollte, um "die Kompetenzen" zu vermitteln oder zu festigen.

Es bestand und besteht weiterhin häufig die Annahme, dass die Kompetenzen ausreichend seien und sich im Zweifelfall von selbst einstellten, wenn die jeweiligen Bildungsziele erreicht würden (wurden). Passend dazu, wurden "gute Prüfungsnoten" und eine "hohe Schulbildung" mit "hoher Kompetenz" gleichgesetzt, auch wenn unverändert unklar blieb, was mit "Kompetenz" eigentlich gemeint sei.

Jungen Menschen und anderen bildungswilligen Personen wurden Karrieren in Aussicht gestellt, die sich eröffnen ließen, wenn sie die dafür notwendig und ausreichend gehaltenen Qualifizierungswege beschritten, durchhielten und die festgelegten Prüfungen beständen. Dazu wurden in die Stellenbeschreibungen und Funktionsbeschreibungen sowie in die Anforderungsprofile für Kandidaten und Kandidatinnen für "höhere" Funktionen "formale Vorqualifikationen" festgelegt. In der Regel genügte und genügt auch heute noch der formale Nachweis der Vorqualifikation. Worin sie tatsächlich inhaltlich besteht, wird nicht überprüft und ist auch nicht (mehr) überprüfbar.

Getraut und vertraut wurde nur den eigenen Qualifizierungen. "Fremde" Qualifizierungen oder gar Qualifizierungen, die sich aus den Talenten, der Praxis, den Erfahrungen und der Teilnahme an Qualifizierungsmaßnahmen von "unbekannten" oder "nicht (formal) anerkannten" oder "zertifizierten" Bildungseinrichtungen ergaben, wurden und werden auch heute noch nicht formal anerkannt und damit unterstellt, dass die Kandidaten und die Kandidatinnen nicht qualifiziert seien und auch nicht über die Kompetenzen verfügten, welche "nur die eigenen und formal anerkannten" Qualifizierungen vermitteln würden (könnten, dürften). Der offensichtliche Unsinn und die reine Geschäftemacherei mit der Ware "Bildung und Qualifizierung" wird durch ein rigides Bildungssystem ermöglicht, erhalten und gegen alle Änderungen und Veränderungen abgeriegelt. Die entsprechenden Gesetze sichern den weiteren Bestand.

Bei der Ermittlung von Wegen zur Professionalisierung des Projektmanagements sind Antworten auf folgende Leitfragen erforderlich:

  1. Welche Kompetenzanmutungen, Zumutungen und Auslobungen sind mit einem Bestehen von Prüfungen oder dem Abschluss von Studiengängen, Lehrgängen, Curricula oder einzelnen Bildungsmaßnahmen verbunden?
  2. Welche Kompetenzen werden (tatsächlich) vermittelt?
  3. Welche Kompetenzen werden in den formalen Prüfungen (tatsächlich) geprüft?
  4. Welche Annahmen führen (führten) zu den Prüfungen?
  5. Welche Aussagen bezüglich den Kompetenzen enthalten die Noten und Benotungen?
  6. Welche Kompetenzen werden in den Teilnahmebescheinigungen, Zeugnissen, Urkunden und Zertifizierungen (tatsächlich) bestätigt?
  7. Welche Haftungen ergeben sich für die Bildungseinrichtungen und zertifizierenden Stellen, wenn die von ihnen bestätigten Kompetenzen (tatsächlich) nicht vermittelt wurden?
  8. Welche Ansprüche ergeben sich für die Teilnehmenden gegenüber den Bildungseinrichtungen, Vorgesetzten und "Lehrern" (aller Art), die verlangt haben, Zeit und Geld für die Teilnahme an "ihren" Qualifizierungsmaßnahmen einzusetzen, wenn sie die "falschen" Qualifizierungen vermittelt haben oder zu "außer Spesen nichts gewesen" führten, z.B. weil die Anforderungsprofile und Bewertungskriterien für Eignungen in der Praxis sich nicht (mehr) mit den Qualifizierungszielen und Ergebnissen decken (deckten)?
  9. Welche Haftungen ergeben sich für die Personen und Organisationen, die darauf vertraut haben oder darauf vertrauen konnten (durften), dass die "Abschlüsse" und "Zertifizierungen" auch mit entsprechenden Eignungen und Kompetenzen der Teilnehmenden verbunden seien?
  10. Welche Unterschiede und Abhängigkeiten bestehen (tatsächlich) zwischen Talenten, Qualifizierungen, Kompetenzen und Eignungen?

Die Antworten müssen in jedem Einzelfall gefunden werden.

Diese Kontext ermöglicht, erlaubt und erfordert:

  1. eine Standortbestimmung des IST,
  2. eine Bewertung des IST,
  3. eine Überprüfung der Inhalte des bestehenden Bildungssystems,
  4. eine Bewertung der Reife der Personalarbeit und des Bildungssystems für die Erkennung der Eignung der Kandidaten und Kandidatinnen für das jeweils geforderte Projektmanagement,
  5. eine Ermittlung und Festlegung der Entwicklung der Personalarbeit und des Bildungssystems für die Vermittlung, die Erhaltung und den Ausbau von Kompetenzen für das Projektmanagement,
  6. eine Klärung und Präzisierung der Auslobungen von Versprechen von "Karrieren" - zumindest von "Karrieren im Projektmanagement",
  7. eine Überprüfung und Anpassung der Eignung der "am Bildungssystem beteiligten Organisationen" und Personen für die Ausbildung, Weiterbildung, Fortbildung und Qualifizierung der teilnehmenden Personen bezüglich jener Kompetenzen, die tatsächlich für das geforderte Projektmanagement notwendig, ausreichend und zielführend sind,
  8. die Planung, Organisation, Durchführung und Steuerung eines "ganzheitlichen" Prozesses der Entwicklung der "Professionalisierung des Projektmanagements",
  9. Die Übertragung der Erkenntnisse auf weitere Professionen.
  10. Die Übertragung der Ergebnisse und Erkenntnisse "in das Bildungssystem" als Unterstützung des persönlichen Lernens durch Organisationslernen, das schließlich zu einer lernenden Organisation und letztlich zu einer "Lernenden Gesellschaft" führt.

Der Prozess ist bereits im Gang. Der Weg ist lang. Jeder noch so kleine Schritt zählt.

Heinrich Keßler, Autor, 2019.