HCS Human Capital SystemVirtuelles Lebenswerk von Heinrich Keßler, Appenweier
Kontext: Karrierepfeile, Karrierewege, Karrierestufen




190. Karriere im Wissensmanagement.

Wissensmanagement

Wissen kann nicht "gemanagt" werden. "Gemanagt" werden können nur Daten, Dokumente und Informationen. Auch das beste Wissensmanagement kann niemand "wissend" machen.

Die Karrieren weisen häufig folgende Stufen auf:

  1. Experte für ein Sachgebiet,
  2. Experte für ein Fachgebiet,
  3. Experte für Sonderfälle,
  4. Experte für Ausnahmefälle,
  5. Experte für neue Fälle, Vorkommnisse, Ereignisse,
  6. Verantwortung für Information und Kommunikation,
  7. Verantwortung für Verstehen, Verständigung und Verstanden-werden,
  8. Verantwortung für die Auswahl, Bewertung und Zulassung von Quellen, Alternativen,
  9. Verantwortung für die Verfügbarkeit der Daten, Dokumente und Informationen,
  10. Verantwortung für die Validität der Daten, Dokumente und der Informationen.

Die Verantwortungen und Funktionen für das Wissensmanagement werden bestimmt z.B.:

  1. von den Traditionen, Gewohnheiten, Erfahrungen, Usancen, offiziellen, heimlichen und unheimlichen Spielregeln,
  2. von den Vereinbarungen über Standards, Normen, Maße, Gewichte, Begriffe, Bezeichnungen,
  3. von der Zahl der Beteiligten, Betroffenen, Interessierten, Kennern, Könnern und Wissenden,
  4. von der Interessenlage,
  5. von den Zielgruppen, Einsatzgebieten, Anwendungsgebieten,
  6. vom Vorwissen,
  7. den Quellen,
  8. vom "Stand der Technik",
  9. von den Sprachen und notwendigen Übersetzungen und Angleichungen,
  10. von der Form des "Wissens", z.B. Allgemeinwissen, Fachwissen, Prozesswissen, transversales Wissen.

Die Personen in der Verantwortung für das Wissensmanagement erfüllen ihre Funktionen auch durch z.B.:

  1. Auswahl, Eingrenzung und Begrenzung der Themengebiete,
  2. Strukturierungen und Gliederungen der Themengebiete,
  3. Filter, Filterungen, Selektionen, Zulassungen und Festlegungen, was gilt,
  4. Vereinbarungen über die Verwendbarkeit, Gültigkeit, Folgen des Verlassens auf die Verwendbarkeit und Gültigkeit,
  5. Aufbereitungen, Ergänzungen und Übersetzungen in andere Sprache, Formen, Formate, Gliederungen
  6. Normierungen, Gesetze, Vorschriften, Regeln, Spielregeln, Weisungen, Anleitungen, Beschreibungen, Erklärungen,
  7. Erlaubnisse, Gebote, Verbote, Grenzwerte, Warnsignale, Symbole, Signale,
  8. Dienstleistungen,
  9. Dokumentationen, Archivierungen,
  10. Weiterbildungen, Übungen, Überprüfungen, Ergänzungen, Evaluationen, Korrekturen, Änderungen, Aktualisierungen und Ersetzungen.

Die Personen in der Verantwortung und Funktion "Wissensmanagement" sind häufig verantwortlich für z.B.

  1. die Wissenschaft und Forschung,
  2. die Tests, Proben, Erprobungen,
  3. die Filter, Filterungen,
  4. die Bewertungen, Zulassungen,
  5. die Lehren, Trainings, Beratungen, Unterstützungen, Qualifizierungen, Einweisungen,
  6. die Gutachten, Bewertungen, Stellungnahmen, Empfehlungen, Mahnungen, Warnungen,
  7. die Sicherstellung des richtigen Verstehens, der notwendigen Verständigung und der richtigen Anwendung,
  8. die Früherkennung von Anzeichen für Fehler, Missverständnisse, Irrtümer,
  9. die Früherkennung von fehlendem, falschen oder unzureichendem "Wissen",
  10. die Regelungen für den Umgang mit Neuerungen, neuen Erkenntnissen, Beobachtungen, Erfahrungen, Ideen und Quellen.

Der Wettkampf um die Vorherrschaft des zu verwendenden "Wissens" wird in der Regel mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln geführt. Die Macht der Personen und Organisationen im Wissensmanagement bleibt in der Regel tabu: Die Abhängigkeiten und die Bequemlichkeiten aus den Dienstleistungen stabilisieren die Verhältnisse.

Karrieren im Wissensmanagement sind nur für jene Personen möglich, welche über Herrschaftswissen und die Definitionsmacht verfügen. In der Regel wissen die Personen selbst nichts davon, denn ihr Wissen ist für sie "normal" und Alltag. Für die Karrieren benötigen sie deshalb Organisationen und Strukturen, in welchen ihr Wissen gefordert, geschätzt, anerkannt, eingesetzt, entwickelt und gefestigt werden kann.