190. Karriere im Wissensmanagement.
Wissen kann nicht "gemanagt" werden. "Gemanagt" werden können nur
Daten, Dokumente und Informationen. Auch das beste Wissensmanagement
kann niemand "wissend" machen.
Die Karrieren weisen häufig folgende Stufen auf:
- Experte für ein Sachgebiet,
- Experte für ein Fachgebiet,
- Experte für Sonderfälle,
- Experte für Ausnahmefälle,
- Experte für neue Fälle, Vorkommnisse, Ereignisse,
- Verantwortung für Information und Kommunikation,
- Verantwortung für Verstehen, Verständigung und
Verstanden-werden,
- Verantwortung für die Auswahl, Bewertung und Zulassung von
Quellen, Alternativen,
- Verantwortung für die Verfügbarkeit der Daten, Dokumente und
Informationen,
- Verantwortung für die Validität der Daten, Dokumente und der
Informationen.
Die Verantwortungen und Funktionen für das Wissensmanagement werden bestimmt z.B.:
- von den Traditionen, Gewohnheiten, Erfahrungen, Usancen,
offiziellen, heimlichen und unheimlichen Spielregeln,
- von den Vereinbarungen über Standards, Normen, Maße,
Gewichte, Begriffe, Bezeichnungen,
- von der Zahl der Beteiligten, Betroffenen, Interessierten,
Kennern, Könnern und Wissenden,
- von der Interessenlage,
- von den Zielgruppen, Einsatzgebieten, Anwendungsgebieten,
- vom Vorwissen,
- den Quellen,
- vom "Stand der Technik",
- von den Sprachen und notwendigen Übersetzungen und
Angleichungen,
- von der Form des "Wissens", z.B. Allgemeinwissen,
Fachwissen, Prozesswissen, transversales Wissen.
Die Personen in der Verantwortung für das Wissensmanagement
erfüllen ihre Funktionen auch durch z.B.:
- Auswahl, Eingrenzung und Begrenzung der Themengebiete,
- Strukturierungen und Gliederungen der Themengebiete,
- Filter, Filterungen, Selektionen, Zulassungen und
Festlegungen, was gilt,
- Vereinbarungen über die Verwendbarkeit, Gültigkeit, Folgen
des Verlassens auf die Verwendbarkeit und Gültigkeit,
- Aufbereitungen, Ergänzungen und Übersetzungen in andere
Sprache, Formen, Formate, Gliederungen
- Normierungen, Gesetze, Vorschriften, Regeln, Spielregeln,
Weisungen, Anleitungen, Beschreibungen, Erklärungen,
- Erlaubnisse, Gebote, Verbote, Grenzwerte, Warnsignale,
Symbole, Signale,
- Dienstleistungen,
- Dokumentationen, Archivierungen,
- Weiterbildungen, Übungen, Überprüfungen, Ergänzungen,
Evaluationen, Korrekturen, Änderungen, Aktualisierungen und Ersetzungen.
Die Personen in der Verantwortung und Funktion
"Wissensmanagement" sind häufig verantwortlich für z.B.
- die Wissenschaft und Forschung,
- die Tests, Proben, Erprobungen,
- die Filter, Filterungen,
- die Bewertungen, Zulassungen,
- die Lehren, Trainings, Beratungen, Unterstützungen,
Qualifizierungen, Einweisungen,
- die Gutachten, Bewertungen, Stellungnahmen, Empfehlungen,
Mahnungen, Warnungen,
- die Sicherstellung des richtigen Verstehens, der notwendigen
Verständigung und der richtigen Anwendung,
- die Früherkennung von Anzeichen für Fehler,
Missverständnisse, Irrtümer,
- die Früherkennung von fehlendem, falschen oder
unzureichendem "Wissen",
- die Regelungen für den Umgang mit Neuerungen, neuen
Erkenntnissen, Beobachtungen, Erfahrungen, Ideen und Quellen.
Der Wettkampf um die Vorherrschaft des zu verwendenden "Wissens"
wird in der Regel mit allen erlaubten und unerlaubten Mitteln
geführt. Die Macht der Personen und Organisationen im
Wissensmanagement bleibt in der Regel tabu: Die Abhängigkeiten und
die Bequemlichkeiten aus den Dienstleistungen stabilisieren die
Verhältnisse.
Karrieren im Wissensmanagement sind nur für jene Personen
möglich, welche über Herrschaftswissen und die Definitionsmacht
verfügen. In der Regel wissen die Personen selbst nichts davon, denn
ihr Wissen ist für sie "normal" und Alltag. Für die Karrieren
benötigen sie deshalb Organisationen und Strukturen, in welchen ihr
Wissen gefordert, geschätzt, anerkannt, eingesetzt, entwickelt und
gefestigt werden kann.